In einem Logo werden die guten Eigenschaften eines Unternehmens, seine ursprüngliche Mission, seine Werte und seine gesellschaftliche Grundaufgabe auf den Punkt gebracht. Dazu muss man die Essenz eines Unternehmens schon sehr genau kennen.

Wenn ich ein Logo, Corporate Design und ein Leitbild entwickle, muss ich mich der Essenz eines Unternehmens sensibel nähern. Die Informationen, die ich benötige, kann ich oft gar nicht von den Unternehmern in einem Briefinggespräch abfragen. Ganz oft unterhalten wir uns einfach angenehm. Die Botschaften, die ich benötige, haben eine andere Frequenz. Und davon möchte ich in diesem Artikel erzählen.

Jedes lebendige System strebt dahin, sich zu entwickeln. Als ein solches verstehe ich auch ein Unternehmen oder eine Organisation. Die Entwicklung muss sich dabei nicht zwangsläufig in einer zahlenmäßigen Expansion zeigen. Es kann auch sein, dass es darum geht, eine innere Reife zu entwickeln und dies im Kleinen, Feinen und Stillen. Ich würde dazu viele familiengeführte Kleinunternehmen oder Handwerksbetriebe zählen, die schon seit Generationen nichts anderes tun als ihre Produkte und Dienstleistungen zu optimieren, ihre Kunden bestmöglich zu bedienen und die Inhaber und Mitarbeiter zu ernähren. Ganz oft haben sie innere Lernaufgaben im Dialog zwischen den Generationen, durch den gesellschaftlichen Wandel, hohe Sicherheitsauflagen oder finanzielle Engpässe. Es ist ein stetes miteinander und aneinander Lernen. Das gibt allen Beteiligten die Chance großen inneren Wachstums in Liebe, Mitgefühl und Toleranz. Expansion ist nicht das Ziel, sondern eher das Entwickeln bestimmter Qualitäten und Fähigkeiten. Sozusagen: Qualität statt Quantität.

Wir sollten Erfolg neu definieren

Wir haben gelernt, Erfolg mit Zahlen zu definieren. Ich glaube, wir sollten Erfolg sehr individuell definieren. Erfolg auf der materiellen Ebene wird anders beschrieben als Erfolg auf der emotionalen oder gar der intuitiven Ebene. Wir glauben immer noch, dass Senkrechtstarter erfolgreicher sind als Ein-Personen-Unternehmen, die über Jahre keine wesentliche Umsatzsteigerung zu verzeichnen haben. Vielleicht haben sie aber viel gelernt, sind mit ihrer Dienstleistung oder ihrem Produkt immer wieder neue Wege gegangen und haben sich ein lebens- und liebenswertes Biotop aus gut vernetzten Kooperationspartnern und Kunden geschaffen, um damit der Entwicklung der gesamten Gesellschaft Impulse zu geben. 

Die gelernte Erfolgsdefinition nach Umsatzwachstum hält sich beharrlich in unseren Köpfen. Ich muss mich immer wieder dagegen wehren, so zu denken und nicht enttäuscht zu sein, wenn meine Umsatzstatistik nicht stetig steil nach oben zeigt. 

Ich gehe davon aus, dass jedes lebendige System sich entwickeln will. Da ich alles für belebt halte, meine ich, dass alles nach Evolution strebt. Diese findet aber nicht statt, wenn jeder dem gleichen Trampelpfad folgt. Sonst wäre alles nur Wiederholung und für die Evolution vergeblich. Darum ist es mir so wichtig, lieber einen Moment innezuhalten, die Nase ein bisschen in den Wind zu heben und zu erschnuppern, welches der richtige Weg für mich ist – anstatt mir starre Tools, die bei anderen auch gewirkt haben sollen, überzustülpen. Äußerlich mögen diese Tools zunächst zu Erfolgen führen. Aus Sicht der Entwicklung der gesamten Menschheit oder meiner Seele, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aber nicht. Das Leben wird sich irgendwann doch auf unbequeme Weise melden und den Kurs korrigieren. Die meisten Menschen nennen diese Kurskorrekturen derzeit noch „zufällige Schicksalsschläge“.

Im Kern ist immer der Wille zum Guten

Ich bin der festen Überzeugung, dass der ursprüngliche Auftrag eines jeden Unternehmens evolutionäre Ziele verfolgte. Das Spiel auf Erden hält jedoch ein paar interessante Karten in der Hand. Es ist tatsächlich so: Je größer, materieverliebter, wachstums- und leistungsorientierter ein Unternehmen wird, desto mehr nähert es sich langsam und allmählich einem der Evolution entgegenlaufenden Pfad. Es beginnt, Mensch und Materie nicht mehr in ihrer Evolution zu unterstützen, sondern sie nach seinem Willen zu seinem Vorteil zu manipulieren.  

Egal wo ein Unternehmen jetzt gerade steht, ob es auf einem guten Kurs ist, in einer Sackgasse steckt oder ein massives Imageproblem wegen ethischer Verfehlungen auszubügeln hat – es ist immer hilfreich und aufschlussreich, einmal die Brille der Seele anzuziehen und die Perspektive zu wechseln. Denn die Welt der Absichten (in der unsere Seele lebt) blickt ganz anders auf die Welt der Erscheinungen (in der wir uns abmühen). Vieles wird verständlich, manches verzeihlich und es tun sich plötzlich ungeahnte Türen auf. 

Denkmodelle können uns unterstützen, ein umfassenderes Bild der Welt zu bekommen. So ein Modell ist z. B. der Lebensbaum der Kabbala. Aber auch das Modell der vier Welten/Dimensionen, ist sehr hilfreich, um aus einer anderen Perspektive neue Lösungen und Wege zu finden.
Mehr darüber lesen Sie in meinem Buch „Die Unternehmensflüsterer“

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