Um das richtige geometrische Umfeld für ein Logo zu finden, ist es wichtig die wesentlichen Prinzipien und deren Charakter zu kennen.
“Alles Wissen, sagte Sokrates, ist Wiedererinnern. So tragen wir auch die numerischen und geometrischen Wahrheiten in uns und können diese entweder selbst entdecken oder sie als alte Bekannte wiedererkennen, sobald wir darauf hingewiesen werden.”
Aus dem Buch “So ist die Welt gebaut” von John Michell und Allan Brown
Die Natur spricht in Geometrie.
Alle Gestalter nutzen diese Sprache. Vom kleinsten Lebewesen bis zum Erbauer des Universums. Sie nutzen universelle geometrische Prinzipien. Auch ich bediene mich derer, wenn ich die Essenz eines Unternehmens mit einem Logo auf den Punkt bringen möchte. Denn jedes Prinzip hat einen ganz eigenen Charakter.
Welche Aussage diese Grundlegenden geometrischen Prinzipien haben, können wir nur intuitiv erfassen und interpretieren. Ich bin für mich zu bestimmten Auslegungen gekommen, prüfe sie jedoch ständig, korrigiere und mache Feinjustierungen. Die Gespräche mit meinen Kunden und Kursteilnehmern helfen mir dabei die Bedeutung immer klarer zu formulieren. Diese Gespräche sind oft wie ein gemeinsames Wiedererinnern, ein Zusammentragen von Wissensfetzen zu einem gemeinsamen, größeren Bild.
Für mich habe ich folgende Deutungen der Symbolik der Prinzipien erkannt:
Selbstähnlichkeit
Selbstähnlichkeit ist die Eigenschaft von Gegenständen oder geometrischen Formen, in verschiedenen Maßstäben dieselben oder ähnliche Strukturen zu haben. Auch fraktale Objekte zeigen oft eine perfekte Selbstähnlichkeit. Für mich ist es die Geometrie der Zugehörigkeit.
Kreiszahl Pi
Die Kreiszahl Pi definiert das Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser. Mit Hilfe von Pi kann man Mond und Erde in ihrem tatsächlichen Größenverhältnis (1:6,5) konstruieren. Diese mathematische Konstante hilft Beziehungen von Sphären zu erfassen und zu beschreiben.
Wurzel aus 2
Die Wurzel aus 2 beschreibt das Längenverhältnis der Kantenlänge eines Quadrates zu seiner Diagonale. Das lässt eine Verdopplung des Vierecks und viele andere rational nachvollziehbare Dinge zu. Es ist eine mathematische Konstante die Stabilität, Sicherheit und Ordnung beschreibt.
Goldener Schnitt
Als Goldener Schnitt wird das Teilungsverhältnis einer Strecke bezeichnet, bei dem das Verhältnis des Ganzen zu seinem größeren Teil dem Verhältnis des größeren zum kleineren Teil entspricht. Diese Proportion finden wir fast überall wo Entwicklung und Wachstum stattfinden.
Die Fibunacci Zahlenreihe nähert sich in den höheren Zahlen immer mehr dieser Proportion an. Einige Pflanzen scheinen diese Zahlenreihe zu kennen. Wie die Nadelbäume mit ihren Zapfen.
Das Pentagramm ist eine Form die vollkommen den Goldenen Schnitt repräsentiert. Einige Pflanzen wandern bei ihrem Blattwachstum entlang der Linien des Pentagramms. Zum Beispiel die Rose. Der Goldene Schnitt ist zwar ein Prinzip, aber er ist so allgegenwärtig, dass wir oft skeptisch ablehnen oder als hässlich empfinden, was nicht dieser Proportion entspricht.
Wurzel aus 3
Die Wurzel aus 3 taucht unter anderem in der Vesica Piscis auf. Die Vesica Piscis entsteht, wenn 2 Kreise sich mit ihren Umrissen im Mittelpunkt berühren. Das Verhältnis der Höhe zur Breite der Vesica Piscis entspricht der Wurzel aus 3. Diese überschneidende Form ist die Grundlage vieler Symbole wie z.B. dem Samen des Lebens. Und es ist auch die Form vieler Samen. Es scheint überall in der Natur die Form zu sein, aus der heraus das Neue manifestiert wird.
Welches Prinzip ein Unternehmen repräsentieren und als Grundlage für ein Logo dienen kann, haben wir nicht in der Schule gelernt. Da müssen wir uns, laut Sokrates, erinnern.
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