“Ordnung ist das halbe Leben”, sagt man und für mich ist das ein Leitspruch. Um zu ordnen, muss man das eine vom anderen Trennen und anderes zusammenfügen. Ich bin der Meinung, dass das sogenannte kreative Chaos der Zustand VOR dem kreativen Prozess ist. Was die Genesis über Ordnung und Kreativität verrät.

„Bereschit bara Elohim wet hassemayim wet Haretz.“ So beginnt das erste Buch Mose, die Genesis auf Hebräisch. Es bedeutet: „Im Anfang schufen die Elohim Himmel und Erde.“ Das Wort „hassemayim“ kann man mit „die Gegend der Wasser“ übersetzen. Das Wort „mayim“ heißt Wasser. 
Bereits am zweiten Tag, machen sich die Elohim an die Arbeit, die Wasser zu trennen. Es gibt Wasser oberhalb und Wasser unterhalb der Ausdehnung (meist mit „Feste“, „Firmament“, „Gewölbe“ übersetzt). Nun gibt es das sichtbare Wasser der Erde und das unsichtbare des Himmels.

Unterscheidung und Entscheidung

Überhaupt, sind die Elohim während der sechs Tage ihrer Tätigkeit ständig damit beschäftigt, zu trennen, was vorher offensichtlich eins war. Das ist interessant. Denn das Scheiden ist eine Qualität des Verstandes, da er unterscheiden muss, um damit Sachverhalte für sich in begreifbare Form zu bringen. Das ist für mich und in meiner täglichen Arbeit die wesentliche Qualität eines gestaltenden Prozesses.

Darauf weist auch noch ein anderes Detail hin: die Sache mit dem ersten Buchstaben des Textes. Die Schöpfungsgeschichte beginnt mit einem „Beth“. Das ist der zweite Buchstabe im hebräischen Alphabet. „Alef“ ist der erste. Er hält sich hier aber im Hintergrund. Alef steht für die Urkraft, den Ochsen, der den Wagen der Welt anzieht. Diese Kraft wohnt aller Kreatur inne, aber sie ist nicht die formgebende Kraft. Diese formgebende Kraft hat eine duale Qualität. Sie fordert alle Fähigkeiten, die mit Entscheidung für die eine oder andere Seite oder die ideale Kombination der besten Eigenschaften beider Pole zu tun hat.

Eine bunte Gruppe kreativer Geister

Wer sind nun eigentlich diese Elohim? Elohim ist der männliche Plural eines weiblichen Singulars. Die Endung „im“ ist die männliche Pluralform. Ein Substantiv, das mit „h“ endet, wird am Ende als „a“ ausgesprochen, also „Eloha“. Und das ist eine weibliche Endung. Ins Deutsche übersetzt wurde es dann einfach mit „DER GOTT“. Aus irdischer Sicht ist es letzten Endes vielleicht egal, ob es einer oder mehrere, welchen Geschlechts auch immer, waren. Es ist so gigantisch, dass wir es uns überhaupt nicht vorstellen können. Also halt einfach „GOTT“. Mir ist es aber doch wichtig. Denn es sind mehrere und sie haben auch noch ein diffuses Geschlecht. Wenn es viele sind und wir von EINEM GOTT ausgehen, dann muss es wohl einen geben, in dessen Auftrag sie handeln. 

Darauf weist auch noch ein anderes Detail hin: die Sache mit dem ersten Buchstaben des Textes. Die Schöpfungsgeschichte beginnt mit einem „Beth“. Das ist der zweite Buchstabe im hebräischen Alphabet. „Alef“ ist der erste. Er hält sich hier aber im Hintergrund. Alef steht für die Urkraft, den Ochsen, der den Wagen der Welt anzieht. Diese Kraft wohnt aller Kreatur inne, aber sie ist nicht die formgebende Kraft. Das überlässt sie, zumindest nach dem Alten Testament, einer Gruppe Hermaphroditen. 

Kreativität macht am meisten Spaß im Team

Wir können das ignorieren oder für kompletten Nonsens halten. Ich bin immer der Meinung, dass so etwas uns helfen kann, den Alltag besser zu verstehen. Tut es das nicht, landet es in der Nonsens-Kiste. In diesem Falle aber habe ich viele Parallelen zu meiner Arbeit als Minischöpfer ziehen können. Erstens gibt es immer einen Impuls für eine Kreation und die kommt nur vordergründig von meinem Auftraggeber, denn die Inspiration kommt aus luftigeren Sphären. Zweitens ist Kreativität immer ein Prozess, der trennt und sortiert. Zuerst ist da Chaos, aber dann entsteht eine neue Ordnung und die kann ich nur durch klares Unterscheiden und Trennen herstellen. Drittens macht Kreativität am meisten Freude und gelingt am besten, wenn sie in einem Team entsteht. Denn je mehr Menschen zusammenkommen, umso bunter wird es. Ein Gedanke regt einen anderen an und es entstehen wundervolle Werke. Sollte ich ein ganzes Universum erschaffen müssen, würde ich mich auch einer bunten Gruppe Menschen beiderlei Geschlechts bedienen. 

Ich sage nicht, dass es tatsächlich so war, wie es das Buch Mose beschreibt, da gibt es versiertere Interpreten. Aber so lange mir etwas ein Modell liefert, Dinge besser zu durchdringen und ich dadurch Erkenntnisse gewinnen kann, die mir das Leben erleichtern, ist es gut und wichtig. Die Genesis hält noch viele andere nützliche Tipps für Kreative und Unternehmer, also Schöpfer, parat, aber das würde ein eigenes Buch füllen. 

Mehr darüber lesen Sie in meinem Buch „Die Unternehmensflüsterer“

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